In vielen Gesprächen mit Kunden, E-Commerce-Verantwortlichen und Geschäftsführern merken wir immer wieder: Wenn von „Google Ads“ die Rede ist, denken viele sofort an die klassischen Textanzeigen in der Google-Suche. Doch Google Ads ist viel mehr als das.
Tatsächlich bietet Google eine Vielzahl an Kampagnentypen, Formaten und Werbenetzwerken, mit denen sich ganz unterschiedliche Marketingziele erreichen lassen – von gezielten Produktverkäufen über Markenaufbau bis hin zur Wiederansprache früherer Website-Besucher. Wer versteht, wo und wie Google Ads ausgespielt werden, kann Budgets besser einsetzen, Streuverluste vermeiden und nachhaltiger wachsen.
In diesem Blogbeitrag möchte ich etwas Licht ins Dunkel bringen und kompakt sowie praxisnah aufzeigen, welche Google Ads Werbenetzwerke es gibt, mit welchen Kampagnentypen du diese bespielen kannst und was das für deine Werbestrategie bedeutet.
Google Ads Werbenetzwerke
Das Google Ads Universum besteht in Summe aus 7 Werbenetzwerken, die ich nachfolgend kurz beschreibe:
🔎 1. Suchnetzwerk (Search Network)
Das bekannteste Netzwerk und in der Regel das, was die meisten Personen unter “Google Ads” verstehen: Hier erscheinen Textanzeigen über oder unter den organischen Suchergebnissen auf Google – genau dann, wenn Nutzer aktiv nach etwas suchen.
Typisch für dieses Netzwerk
- Ideal für Performance-Kampagnen
(z. B. Verkäufe, Leads) - Hohe Kaufabsicht der Nutzer
- Sehr zielgerichtet
Beispielhafte Google Ad
🖼️ 2. Displaynetzwerk (Google Display Network, GDN)
Das Displaynetzwerk umfasst Millionen von Websites und Apps, auf denen grafische Anzeigen (Banner, Animationen, Text-Bild-Kombis) ausgespielt werden.
Typisch für dieses Netzwerk
- Große Reichweite
- Für Branding, Reichweitenaufbau oder Remarketing
- Zielgruppenansprache auch ohne Suchintention
Beispielhafte Google Ad
📺 3. YouTube
YouTube ist die zweitgrößte Suchmaschine der Welt – und Teil des Google-Universums. Mit Videokampagnen lassen sich hier starke visuelle Botschaften platzieren, z. B. als In-Stream (vor dem Video), In-Feed (in Suchergebnisseiten) oder in YouTube-Shorts.
Typisch für dieses Netzwerk
- Ideal für Branding & Storytelling
- Sehr große Reichweite und genaue Zielgruppenansprache
- Auch für Performance-Ziele
(Conversions, Leads) nutzbar
Beispielhafte Google Ad
🛍️ 4. Google Shopping
Streng genommen könnte man Google Shopping auch als Teil des Suchnetzwerks sehen, da die Produktanzeigen direkt in der Google-Suche oder im Shopping-Tab gezeigt werden – mit Bild, Preis und Shopnamen. Nutzer sehen sofort, was sie erwartet, und können direkt vergleichen.
Typisch für dieses Netzwerk
- Sichtbarkeit für konkrete Produkte
- Starke Positionen in der Suche
(oft noch über den Textanzeigen) - Ideal für Onlineshops
Beispielhafte Google Ad
🧭 5. Google Discover
Google Discover ist ein personalisierter Feed auf Mobilgeräten, den Nutzer auf ihrer Startseite in der Google-App oder im Chrome-Browser sehen. Hier erscheinen visuell ansprechende Anzeigen – ähnlich wie in sozialen Netzwerken – eingebettet zwischen redaktionellen Inhalten.
Typisch für dieses Netzwerk
- Mobil-fokussiert, bildstark
- Nutzer sehen Inhalte, bevor sie danach suchen (Push- statt Pull-Marketing)
- Gut geeignet für neue Produkte, Lifestyle-Themen und Branding
Beispielhafte Google Ad
📧 6. Gmail
Mit bestimmten Kampagnentypen können Anzeigen im Gmail-Posteingang geschaltet werden. Sie erscheinen dort wie eine E-Mail im oberen Bereich des Posteingangs (unter „Werbung“), lassen sich öffnen und enthalten dann eine vollständige Werbebotschaft.
Typisch für dieses Netzwerk
- Stark visuell, mobiloptimiert
- Hohe Aufmerksamkeit, da Anzeigen prominent platziert sind
- Gut für Produktvorstellungen, Aktionen oder Newsletter-ähnliche Inhalte
Beispielhafte Google Ad
📍 7. Google Maps
Wer standortbezogen wirbt, kann Anzeigen in Google Maps platzieren – z. B. als hervorgehobene Unternehmensstandorte, Pins oder bei der Navigation. Diese Platzierungen sind Teil von Suchkampagnen mit Standorterweiterung oder Performance-Max (vormals: lokalen Kampagnen).
Typisch für dieses Netzwerk
- Ideal für lokale Geschäfte, Filialen oder Dienstleister
- Besonders relevant für mobile Nutzer unterwegs
- Unterstützt Ladenbesuche und lokale Sichtbarkeit
Beispielhafte Google Ad
Google Ads Kampagnentypen – und welche Netzwerke sie bedienen
Früher war die Sache einfach(er): Wer im Google Ads-Konto eine Kampagne anlegte, entschied sich für einen Kampagnentyp und damit automatisch auch für das zugehörige Werbenetzwerk. Eine Suchkampagne spielte Anzeigen in der Google-Suche aus. Eine Displaykampagne lieferte Banner auf Websites. Eine Shoppingkampagne zeigte Produkte in der Google-Suche. Kampagnentyp und Netzwerk waren eng miteinander verbunden und die einzelnen Netzwerke klar voneinander getrennt.
Doch diese 1:1-Zuordnung beginnt sich aufzulösen. Mit neuen Kampagnentypen wie “Performance Max” oder “Demand Gen” verschwimmen die Grenzen zwischen den Netzwerken zunehmend. Ziel ist es, durch Automatisierung und KI-gesteuerte Ausspielung bessere Ergebnisse zu erzielen, auch wenn das für Werbetreibende weniger Kontrolle bedeutet.
Im folgenden Abschnitt erhältst du eine strukturierte Übersicht über die wichtigsten, aktuell verfügbaren Kampagnentypen in Google Ads:
Klassische Kampagnentypen (netzwerk-spezifisch)
Kampagnentyp | Typische Platzierungen / Netzwerk | Ziel |
Suchkampagne | Google-Suche | Nachfrage gezielt abfangen (z. B. bei konkreten Suchanfragen) |
Displaykampagne | Websites & Apps im Google Displaynetzwerk | Markenbekanntheit, Reichweite, Remarketing |
Videokampagne | YouTube | Branding, Storytelling, Produktinszenierung |
Shoppingkampagne | Google Shopping | Produktsichtbarkeit, E-Commerce-Verkäufe |
Moderne Kampagnentypen (netzwerk-übergreifend)
Kampagnentyp | Typische Platzierungen / Netzwerk | Ziel |
Performance Max (PMax) | Alle Google Netzwerke: Suche, Display, YouTube, Shopping, Discover, Gmail, Maps | zielbasiert (z. B. Verkäufe, Leads), hohe Automatisierung, wenig Steuerungsmöglichkeiten |
Demand Gen | Google Discover, Gmail, YouTube | visuelle Ansprache, zielgruppenbasiert, ideal für Inspiration & Markenaufbau |
App-Kampagne | Google-Suche, YouTube, Google Play Store, Displaynetzwerk, Discover | Fokus auf App-Installationen oder In-App-Aktionen, vollautomatische Ausspielung |
Welche Werbenetzwerke / Kampagnentypen wofür? – Praxisbeispiele aus E-Commerce und Lead-Gen
Wir bei KlickImpuls bzw. unsere Kunden verfolgen hauptsächlich eines von zwei Zielen: E-Commerce und Leadgenerierung. Beide verfolgen ganz unterschiedliche Ziele und brauchen deshalb auch unterschiedliche Kampagnenstrategien. Nun zeige ich dir, welche Setups für diese beiden Bereiche unserer Meinung nach besonders erfolgsversprechend sind.
🛍️ 1. E-Commerce: Ohne Shopping geht nichts
Im E-Commerce steht und fällt der Erfolg mit der Sichtbarkeit von Produkten – und dafür ist das Google Shopping Netzwerk die zentrale Plattform.
Unser Standard-Setup:
- Kernstück ist fast immer Performance Max, da hier das Shopping-Netzwerk eingebunden ist und > 80 % des Budgets in der Regel genau dort landen bzw. landen sollten. Theoretisch ist auch eine eigene Standard-Shopping-Kampagne möglich.
- Suchkampagnen setzen wir ergänzend ein, vor allem für generische oder markenbezogene Suchanfragen.
- Demand Gen nutzen wir eher nur bei höheren Budgets, um die Marke zu stärken, oder bei bestimmten Werbeaktionen.
👉 Tipp aus der Praxis:
PMax funktioniert im E-Commerce meist schon ab kleineren Budgets gut – besonders, wenn ein funktionierender Produkt-Feed, ein optimiertes Conversion-Tracking sowie ein korrektes Setup für dynamisches Remarketing vorhanden sind.
🧑💼 2. Leadgenerierung: Alles beginnt mit der Suche
Im Lead-Gen-Bereich (egal ob B2C oder B2B) ist die Suche nach Lösungen der entscheidende Trigger. Hier punkten wir mit gezielten Suchkampagnen, die Interessenten genau in dem Moment abholen, wenn sie Bedarf haben.
Unser typischer Ablauf:
Wir starten fast immer mit einer oder mehreren klassischen Suchkampagnen, optimiert auf relevante Keywords und mit möglichst spezifischen Landingpages.
Erst wenn dieses Fundament sauber läuft, überlegen wir gemeinsam mit dem Kunden, wie man skalieren kann.
Dabei gibt es zwei Hauptwege:
Skalierungsstrategie | Einsatz bei uns |
Performance Max | Für Kunden mit effizientem Setup, bei denen man automatisiert mehr Conversions holen will – oft auch bei geringeren Budgets machbar. |
Demand Gen | Wenn das Produkt oder die Dienstleistung visuell erklärungsbedürftig ist, oder wenn auch das Branding eine Rolle spielt. Funktioniert in der Regel erst ab mittleren bis größeren Budgets gut. |
👉 Tipp aus der Praxis:
Im Lead-Gen ist Effizienz der erste Schritt, Skalierung kommt danach – und nicht umgekehrt. Die neueren Kampagnenformen helfen, mehr Reichweite zu schaffen, die solide Basis darf jedoch keinesfalls fehlen.
Fazit: Google Ads ist mehr als nur Suche – aber nicht jeder braucht alles
Viele Unternehmen denken bei Google Ads noch immer nur an klassische Suchanzeigen – doch das Werbe-Ökosystem ist mittlerweile deutlich vielfältiger und leistungsfähiger geworden.
Für E-Commerce-Brands führt heute kaum ein Weg an Shopping über Performance Max vorbei. Wer dazu noch generische Suchbegriffe sinnvoll bespielt, kann messbar mehr Reichweite und Umsatz erzielen. Im Bereich Leadgenerierung bleibt die klassische Suchkampagne der wichtigste Einstieg – skalieren lässt sich dann über moderne Kampagnenformen wie Performance Max oder Demand Gen.
Wichtig ist dabei nicht, alles zu nutzen, was Google bietet, sondern gezielt das auszuwählen, was zum eigenen Geschäftsmodell, Budget und Ziel passt. Und genau da sehen wir im Alltag oft den größten Hebel: die richtige Struktur, zur richtigen Zeit, mit dem richtigen Fokus.
Hast du noch offene Fragen?
Du benötigst unsere Hilfe oder bist unsicher, ob dein Google-Ads-Account noch zeitgemäß aufgestellt ist?
Melde dich jederzeit gerne bei uns – gemeinsam finden wir heraus, wie du ihn sinnvoll weiterentwickeln kannst! Die Spezialisten von KlickImpuls helfen dir aber natürlich auch bei jeder anderen Frage im Online Marketing weiter! 💙